Wir sind nun seit dem 15.03.2020 in Qurantäne. Jeder hatte bis jetzt seine eigenen Methoden und Strategien entwickelt, um mit der Situation fertig zu werden. Aber nach 4 Wochen treten auch körperliche Veränderungen auf. Besonders die Männer sind davon betroffen, die es gewohnt sind viel unterwegs zu sein. Trotz des täglichen Trainings zu Hause fehlt doch die Bewegung. Es fehlt der tägliche small-talk mit den Kollegen, es fehlt die Anerkennung, es fehlt die Herausforderung der Arbeit. Wir mussten ungewollt unsere Komfort-Zone verlassen.
Die erste Hürde ist bewältigt, aber was jetzt? Müssen wir uns auf eine längere Zeit in Quarantäne einrichten?
Die Unsicherheit macht Angst. Uns wurde die Entscheidungsfreiheit über unseren Bewegungsradius genommen. Dieser Kontrollverlust kann Panik auslösen und sich auch auf andere Lebensbereich auswirken.Wir fühlen uns ohnmächtig und hilflos. Durch den Reizentzug verändert sich die Wahrnehmung. Alle Sinne verschärfen sich. Wir hören, sehen und fühlen alles intensiver. Deshalb gehen uns auch vielen Dinge viel schneller auf die Nerven. Auch deshalb, weil die gewohnten Fluchtwege nun abgeschnitten sind. Man kann nicht mal schnell um die Ecke in die Tapas Bar, um sich bei einem Glas Wein runter zu fahren. Anstelle der Tapas Bar, kann man sich alleine zurückziehen und auf sich selbst hören. Sich selbst wahrnehmen. Was nervt mich denn wirklich? Warum ist denn der Streit entstanden. Die Krise ist eine Chance sich selbst zu finden und auf sein eigenes Herz zu hören.